Ein Tribut an die goldene Ära japanischer Filmplakatkunst
Bevor weltweit einheitliche – und leider oft langweilige – Plakatmotive für Kinofilme die Regel wurden, nahm Japan in der Welt der Filmwerbung eine ganz besondere Rolle ein. Selbst für die schäbigsten B-Movies entstanden dort Plakate, deren gestalterischer Anspruch andernorts eher bei der Bewerbung von Kunstausstellungen zu finden war.
Unabhängig vom Genre – ob Sex, Horror, Action oder Science-Fiction – schufen japanische Grafikdesigner fantasievolle, farbenfrohe und oft herrlich überdrehte Motive, um vor allem die (meist männliche) Zielgruppe zu begeistern. Der hohe künstlerische Anspruch der Gestaltung stand dabei nicht selten im krassen Gegensatz zur Qualität der beworbenen Filme.
Während in den USA und Europa noch handgezeichnete Illustrationen üblich waren, griffen japanische Künstler zu den eindrucksvollsten – und häufig extremsten – Filmszenen und verwandelten sie in mitreißende Fotocollagen. Diese zählen heute zweifellos zu den beeindruckendsten Beispielen moderner Werbegestaltung.
BANZAI! JAPANESE CULT MOVIE POSTERS ist ein Buch für alle, die sich für Exploitation-Kino, Filmplakate oder popkulturelle Phänomene begeistern. Es zelebriert eine Ära, in der Genrekino noch wild und ungebändigt war – und Plakatdesign eine echte Kunstform.
Auf fast 300 großformatigen, selbstverständlich farbigen Seiten präsentiert BANZAI! über 560 seltene Filmplakate – vorwiegend aus den 1950er bis 1980er Jahren. Darunter finden sich zahlreiche Werke aus den unterschiedlichsten Subgenres des Exploitation-Kinos, von denen viele außerhalb Japans kaum bekannt sind.
Tonnenschwere Monster treffen auf zarte Bondage-Schönheiten, britischer Hammer-Horror kollidiert mit italienischen Kannibalenfilmen – und selbst das kontroverse Genre des Mondo-Films erhält ein eigenes Kapitel.